Fühlen Sie sich in letzter Zeit auch bei angenehmen Temperaturen übermäßig schwitzt? Wachen Sie nachts schweißgebadet auf?
Diese Symptome können auf eine sekundäre Hyperhidrose hinweisen – übermäßiges Schwitzen aufgrund von Medikamenten oder einer Krankheit.
Normalerweise schwitzt der Körper, um die Temperatur zu regulieren, und zusätzlich bei sportlichen Aktivitäten, bei Hitze und in stressigen Situationen. Der Schweiß hilft, den Körper abzukühlen, da er von der Haut verdunstet.
Bei sekundärer Hyperhidrose reagieren die Schweißdrüsen im gesamten Körper übermäßig auf Medikamente oder eine Krankheit und produzieren mehr Schweiß als notwendig ist.
Starkes Schwitzen, das nach dem 25. Lebensjahr neu und ungewöhnlich auftritt, wird oft durch eine gesundheitliche Erkrankung oder ein Medikament verursacht, so Dr. Dee Anna Glasser, Professorin an der Dermatologieabteilung der Saint Louis University.
Weitere Anzeichen für eine sekundäre Hyperhidrose sind:
- Keine anderen Familienmitglieder leiden unter starkem Schwitzen.
- Schwitzen tritt am ganzen Körper oder in großen Bereichen auf.
- Sie haben zusätzlich zu starkem Schwitzen auch Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder andere Beschwerden.
- Sie schwitzen stark während des Schlafens oder beim Essen.
Viele Medikamente können sekundäre Hyperhidrose verursachen, ebenso wie verschiedene Erkrankungen von Angststörungen bis hin zu rheumatoider Arthritis. Daher ist es wichtig, einen Dermatologen aufzusuchen, der die Ursachen versteht, so Dr. Kelley Redbord, außerordentliche klinische Professorin an der George Washington University.
„Wenn wir einen Patienten sehen, stellen wir Fragen zur Krankengeschichte und zu der Liste der eingenommenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel“, erklärt Redbord.
- Drogen: Bestimmte Medikamente wie trizyklische Antidepressiva oder Zinkpräparate können zu übermäßigem Schwitzen führen.
- Krankheiten: Verschiedene Krankheiten von Diabetes bis hin zu rheumatoider Arthritis können sekundäre Hyperhidrose verursachen.
Normalerweise verursacht eine zugrunde liegende Erkrankung auch andere Symptome wie Müdigkeit, Fieber oder Gewichtsveränderungen, sagt Dr. Glaser. „Tuberkulose ist eine häufige Ursache für Nachtschweiß“, betont sie.
Bei Verdacht auf sekundäre Hyperhidrose wird der Dermatologe weitere Tests durchführen, um die Ursache festzustellen und entsprechend zu behandeln.
Es ist nicht immer möglich, sekundäre Hyperhidrose zu heilen. Wenn Medikamente die Ursache sind, müssen sie möglicherweise weiterhin eingenommen werden. Die Behandlung kann das starke Schwitzen möglicherweise nicht vollständig beseitigen, aber eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt ist wichtig, um Ihre Lebensqualität nicht zu beeinträchtigen.