OBERSTEN ZEILE:
Ein Vitamin-D-Mangel steht in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für diabetische periphere Neuropathie (DPN), insbesondere bei älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D), da große Nervenfasern betroffen sein können.
METHODIK:
- Frühere Studien haben gezeigt, dass ein Vitamin-D-Mangel bei Diabetespatienten häufig auftritt und das Risiko für periphere Neuropathie erhöhen kann. Die Auswirkungen auf große und kleine Nervenfaserläsionen wurden jedoch noch nicht ausreichend erforscht.
- In einer Querschnittsstudie wurde der Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und der Entwicklung von DPN bei 230 älteren Patienten mit T2D untersucht, die seit etwa 15 Jahren am Beijing Hospital rekrutiert wurden und durchschnittlich 67 Jahre alt waren.
- Patienten wurden aufgrund schlechter Blutzuckerkontrolle oder neuropathischer Symptome untersucht. Dabei wurden 175 Patienten mit DPN mit 55 Patienten ohne DPN in Bezug auf bestimmte Merkmale verglichen.
- Ein Vitamin-D-Mangel wurde bei 169 Patienten festgestellt, definiert als Serum-25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel unter 20 ng/ml. Große Nervenfaserläsionen wurden mittels Elektromyographie beurteilt, kleine Nervenfaserläsionen wurden durch Hautleitfähigkeitsmessung beurteilt.
ERGEBNISSE:
- DPN trat bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel häufiger auf als bei Patienten ohne Vitamin-D-Mangel (80,4 % vs. 63,9 %; P = .009).
- Ein Vitamin-D-Mangel war eher mit großen Faserläsionen verbunden, was auf eine längere sensorische Nervenlatenz und andere Messwerte hinweist.
- Patienten mit Vitamin-D-Mangel hatten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Verlängerung der motorischen Nervenlatenz.
- Der elektrochemische Hautleitwert war bei Patienten mit und ohne Vitamin-D-Mangel vergleichbar.
IN DER PRAXIS:
Die Anwendung dieser Erkenntnisse in der Praxis ist derzeit nicht empfehlenswert.
QUELLE:
Diese Studie wurde von Sijia Fei, Abteilung für Endokrinologie am Beijing Hospital, Peking, Volksrepublik China, durchgeführt und in Diabetesforschung und klinische Praxis online veröffentlicht.
EINSCHRÄNKUNGEN:
Diese Studie verwendete keine Hautbiopsie zur quantitativen Bewertung der intraepidermalen Nervenfaserdichte. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und diabetischer Nervenschädigung konnte aufgrund des Querschnittsdesigns nicht nachgewiesen werden. Einige T2D-Patienten erhielten möglicherweise eine Insulintherapie, die den Vitamin-D-Spiegel beeinflussen könnte.
OFFENLEGUNG:
Diese Studie wurde durch Zuschüsse der National Natural Science Foundation of China und des China National Key R&D Program unterstützt. Die Autoren haben keine Interessenkonflikte offengelegt.